Naherholung inmitten der Stadt
Die "alte" Bult in Hannover
Hannovers Bult ist, zumindest aus der Sicht eines
zufriedenen Bewohners, der zweitschönste Stadtteil
- gleich nach dem Stadtwald Eilenriede. Zwischen beiden
liegt ein intakter Waldrand entlang eines
Landschaftsschutzgebietes, der ehemaligen
Pferderennbahn (die Pferde rennen nun auf der Neuen Bult in
Langenhagen). Pferde aus dem angrenzenden Reitstall
sind hier aber weiterhin ein vertrauter Anblick;
besonders das Ponyreiten ist für Kinder eine
Attraktion.
Dieses schöne Fleckchen Erde ist nicht zuletzt
dem Erfindungsreichtum der Halbleiterforscher zu
verdanken. In den 70er Jahren wollte IBM hier
eigentlich eine riesige Transistorfabrik errichten.
Nachdem im Oktober 1970 das letzte Rennen stattgefunden
hatte, war die Tribüne der Rennbahn 1971 bereits
abgerissen und IBM hatte am Ort des heutigen Kinderkrankenhauses
mit dem Bau begonnen. Der Mikroprozessor revolutionierte
jedoch die Computerproduktion, die Fabrik wurde
überflüssig und Hannover blieb ein wenig
grüner und lebenswerter.
Die "Bultianer" rund um die Melanchthonkirche
wissen das zu schätzen; die Grundstückspreise
zählen zu den höchsten in Hannover - auch
wenn nach dem Erwerb erst einmal ein typischerweise aus
den 30er oder 50er bis 60er Jahren stammendes Haus von
Grund auf zu sanieren ist.
Ein wenig Statistik: Auf immerhin 203 Hektar lebten
1997 nur 3498 Einwohner, davon 419 unter 18 und 836 -
fast ein Viertel - über 65 Jahre alt. Es gab 493
Ausländer und 47 Alleinerziehende, davon 42 Frauen
(Quelle: Geographisches Institut der Universität
Hannover).
Fachleuten zufolge handelt es sich bei einer Bult um
ein relativ trockenes Plätzchen, nämlich um eine kleine,
bewachsene Erhebung über dem Wasserspiegel eines Moors
(Plural: Bulten).
Als ergiebige Informationsquelle zum Stadtteil Bult
ist das Buch "Melanchthon auf der Bult" von der
Kirchengemeinde zu empfehlen.
Wer an dieser Stelle etwas vermisst, möge es dem
Webmaster mitteilen.